Am Mittwochabend standen die künstlerischen Fächer im Mittelpunkt des Schullebens. Mit der Ausstellungseröffnung am 06. März um 17 Uhr lud der Kunstkurs auf erhöhtem Niveau ein, die geschaffenen Werke der letzten zwei Jahre zu betrachten. Stolz präsentierten die 18 Schüler*innen von Frau Niemann ihre Werke und verwickelten die Besucher in anregende Gespräche. Zuerst waren die vielfältigen Illustrationen zu Märchen wie Hänsel und Gretel, Rotkäppchen und Max und Moritz aufgefallen, wenn man durch die Ausstellung flanierte. Sie zeigten durch Motiv- und Farbwahl deutlich unterschiedliche Stimmungen zwischen fröhlich und mulmig – so wie die Märchen nun uns auch als Kinder beeinflussten.
Auch die Landschaftsdarstellungen – ob Ramallah oder nach Caspar David Friedrich – luden zum Eintauchen in die Stimmung der Natur und in die fantastische Tiefenräumlichkeit ein. Die Gruppenarbeit „Paradies und Hölle“ war ein besonderer Blickfang. Der Kurs hatte in Anlehnung an Hieronymus Boschs Tryptichon aus dem Jahr 1500 gemeinsam ein eigenes erschaffen. Angelehnt an das uralte Werk „Garten der Lüste“ stellten die Schüler*innen das Paradies, die Situation des Abwägens und die Hölle für Fantasietiere nebeneinander. Hier wurde eine von zwei Mitmachaktionen den Besuchern angeboten, um ebenso ein Kunstwerk während der Vernissage zu erschaffen. Die Aufgabe war die gleiche wie für den Kurs KU23: Denke dir Fantasietiere aus, gestalte sie und ordne sie dem Thema „Paradies“ oder „Hölle“ zu. Das Kunstwerk wuchs an dem Abend zunehmend. Zu dem Thema „Traum und Wirklichkeit“ gab als zweite Aktion die Möglichkeit, einen „Traumbaum“ mit den eigenen Träumen zu schmücken. Beide Gemeinschaftswerke werden fortan im 1. OG zu bewundern sein.
Viele Eltern, Geschwister und Freunde waren gekommen, um ab 18 Uhr den zweiten Teil des Abends anzuschauen: Das Theaterstück des Darstellenden Spiel-Kurses Jg. 13, das unter der Regie von Frau Steiln in diesem Jahr erarbeitet wurde. Auf Grundlage des Stücks „Woyzeck“ von Georg Büchner, das nur unvollendet überliefert und 1913 uraufgeführt wurde, haben die Schüler*innen eine moderne Version erschaffen. Im Stück bemüht sich Woyzeck, seiner Frau und seiner Arbeit gerecht zu werden, und dennoch wird auf ihm so lange herumgetrampelt, bis er ausflippt. Stimmgewaltig, aggressiv und dennoch mit viel Sensibilität rissen die Schauspieler*innen die Zuschauer mit in ein Chaos von Gefühlen. Auch die soziale Kritik an der Schnelllebigkeit der aktuellen Gesellschaft wurde deutlich thematisiert. Viele Besucher wünschten sich eine weitere Aufführung. Diese Chance werden wir wahrscheinlich in der „Wolfsburger Schultheaterwoche“ bekommen, wenn der 13. Jahrgang trotz Abiturphase sein Stück auf der Hinterbühne im Wolfsburger Scharoun-Theater erneut aufführt.
Die Ausstellung mit den vielfältigen Kunstwerken war noch bis Freitagmittag für alle Schulklassen besuchbar. Nun ist sie in dieser Konstellation aufgelöst und einige Werke werden im Bereich des 1. OGs (vom Sekretariat bis zur Bibliothek) gezeigt. Kommens Sie vorbei und genießen Sie diese einmalige Zusammenstellung so vieler verschiedener künstlerischen Stile und Ideen.
